Geschichte des Weins: Wie ist der Wein entstanden?

Der Genuss eines guten Weins ist nicht, wie man vielleicht annehmen könnte, eine Erscheinung der Neuzeit. Seit Jahrtausenden wird Wein in den verschiedensten Kulturen der Erde konsumiert. Bereits im antiken Ägypten ließen sich Nachwiese über den Konsum von Wein erbringen. Und auch im Römischen und Persischen Reich sowie im antiken Griechenland galt das Trinken von Wein bei Festen als gute Sitte und erfreute sich großer Beliebtheit.

Im Laufe der Geschichte war der Wein stets ein wichtiger Bestandteil vieler Kulturen und so lassen sich die Spuren der Geschichte des Weins ohne Unterbrechung bis in die heutige Zeit zurückverfolgen.

Im folgenden Text soll es um die Geschichte des Weins und seine Entstehung gehen. Denn eines steht fest: Genau so großartig wie der Geschmack von Wein sein kann, so großartig ist auch seine Geschichte.

Die Ursprünge des Weins – Wein in der Antike

Die ersten Anfänge des Weinanbaus und -konsums lassen sich auf die Zeit 8000 v. Chr. datieren. Im heutigen Georgien und kleinen Teilen der Türkei fand Weinanbau statt und breitete sich von dort im Nahen Osten aus. Bereits in der Grabbeigabe des ägyptischen Pharaos Skorpion I. wurden 100 Krüge Wein gefunden. Seine Regentschaft wird auf das 4. Jahrtausend v. Chr. datiert. Der erste Weinanbau, der im antiken Ägypten nachgewiesen werden konnte, fand ca. im 3. Jahrtausend v. Chr. statt, allerdings nur im kleinen Umfang und noch nicht für die breite Masse des Volkes erhältlich.

Die nächste große Kultur der Antike, bei der Weinanbau nachgewiesen werden konnte, sind die Griechen. Diese bauten im großen Stil Wein an und unterschieden bereits in drei verschiedene Sorten (weiß, schwarz und bernsteinfarben), die wir heutzutage als trocken, halbtrocken und lieblich kennen. Zu den berühmtesten Regionen des Weinanbaus zählten damals Chios, Tasos und die Insel Lesbos.

Der Alkoholgehalt dieses antiken Weins lag bei 15 – 16%, weshalb es üblich war den Wein mit Wasser verdünnt zu genießen. Ein Mischverhältnis von 2 Teilen Wein zu 5 Teilen Wasser galt als angemessen und bereits kleinere Mengen mehr an Wein wurden als obszön betrachtet. Das Trinken von Wein war ein Grundbestandteil der griechischen Kultur. Auf Festen zu Ehren der Götter wurde regelmäßig im großen Umfang Wein konsumiert, da dies einen wichtigen Teil der Verehrung darstellte.

Im antiken Rom sagte man dem Wein eine stärkende Wirkung nach, weshalb nicht nur zu Festen viel Wein konsumiert wurde. Die Römer waren es auch, die den Weinanbau in zahlreichen Legionen ihres Reiches verbreiteten und damit erstmalig kultivierten. Insbesondere in Gallien, dem westlichen Germanien, sowie Nordafrika hatte es zuvor keinen Weinanbau gegeben.

Auch im Persischen Reich fand Weinanbau statt. Die Mythe besagt, dass einst ein König Trauben im Keller des Palastes lagerte. Sie faulten und man ging davon aus, dass sie giftig seien. Als die Gemahlin des Königs eines Tages an so furchtbaren Kopfschmerzen litt, dass sie bereit war sich das Leben zu nehmen, trank sie aus dem Krug und vernahm ein vermindertes Schmerzempfinden sowie eine gesteigerte Laune. Seitdem galt Wein als ein offizielles Getränk in Persien. Im Byzantinischen Reich war es üblich Weine zu trinken, die mit Gewürzen wie Nelken, Zimt, Lavendel oder Wermut verfeinert wurden.

Das Mittelalter – Wein im Mittelalter

Die im Früh- und Hochmittelalter herrschende mittelalterlich Warmzeit sorgte für einen Boom des Weinanbaus in Europa. Dieser war nun in großen Teilen bis hin nach Südengland und ins Baltikum möglich was dafür sorgte, dass nicht nur Reiche, sondern Jedermann in den Genuss des Weintrinkens kam. Wein galt als gesundheitsfördernd und entwickelte sich bald darauf zu einem wichtigen Handelsgut.

Das Mittelalter zählt als Epoche, in der der Grundstein der modernen Weinkultur gelegt wurde. Viele der heutigen Sorten wie, der Chateus oder der Burgunder, sowie Anbaumethoden haben in dieser Zeit ihren Ursprung und wurden seit jeher kultiviert. Jedoch war die Qualität der Weine mit denen aus heutiger Zeit nicht vergleichbar.

Gerade die ärmeren Schichten mussten auf lokal produzierten Wein zurückgreifen die oft von minderer Qualität waren. Die Adeligen hingegen leisteten sich oft Importweine aus Frankreich oder Spanien, die als die besten galten. Das Trinken von gutem Wein wurde somit auch zu einem Statussymbol und Ausdruck des gesellschaftlichen Ranges.

Das Trinken von Wein bot insbesondere der städtischen Bevölkerung zahlreich Vorteile. Die Brunnen und Wasserquellen in den Städten waren oft sehr stark verschmutzt und sorgten für Krankheiten. Der Konsum von alkoholischen Getränken stellte daher einen Vorteil dar, weil diese weniger keimbelastet waren und zudem einige Nährstoffe enthielten, die zu einer ausgewogeneren Ernährung beitrugen.

Wein galt sogar in den Klöstern als wichtiges Grundnahrungsmittel, weshalb auch dort Weinanbau betrieben wurde. Zudem symbolisierte Wein das Blut Christi. Darum wurde dem Wein in der religiösen Zelebrierung eine wichtige Rolle zuteil.

Neuzeit – Wein in der Neuzeit

Einige Traditionen aus dem Mittelalter setzten sich in der Neuzeit fort. Insbesondere die französischen Weine festigten ihre Stellung als beste der Welt und erlangten große Berühmtheit. Auch spanische und portugiesische Weine galten als die besten der Welt. Die beiden großen Handelsmächte dieser Zeit, nämlich die Niederländer und Engländer, erkannten bald den Wert des Weins als Handelsgut für sich und wurden zu den größten Weinhändlern der Zeit.

Es entwickelten sich neue Formen und Sorten des Weins. So brachte Ende des 17. Jahrhunderts ein Herr Don Perignon, der vielen ein Begriff sein sollte, Bläschen in den Wein was zur Entstehung des Champagners führte und die Rolle Frankreichs in der Welt als größte Weinnation weiter festigte.

Zum Beginn des 20. Jahrhunderts dann, als der Konsum von Wein sein historisches Maximum erreicht hatte, kam es zu einem sehr einschneidenden Vorfall, insbesondere für die europäische Weinindustrie. Man fing an Reben aus Amerika zu importieren und diese auf dem europäischen Festland anzubauen.

Es kam dabei auch zum Import eines ungebetenen Gastes: der sogenannten Reblaus. Gegen diese waren die amerikanischen Reben stets immun, handelte es sich doch um einen heimischen Schädling. Die europäischen Reben hingegen hatten keine Toleranz gegen den Schädling aufgebaut und so kam es zu einer massiven Zerstörung.

Viele Sorten wurden im Zuge der Plage unwiederbringlich zerstört und mussten mit amerikanischen Wurzeln neu bestockt werden. Seitdem lassen sich keine sogenannten wurzelechten Reben mehr in Europa finden. Dies führte bei vielen Weintrinkern zu der These, dass die Qualität der Weine seit jeher nicht mehr der von früher entspräche. Der Nachweis darüber lässt sich allerdings nur schwer eindeutig erbringen.

Insgesamt betrachtet fand im 20. Jahrhundert jedoch eine immer stärker werdende Professionalisierung des Weinanbaus statt. Die Winzer organisierten sich immer mehr und sorgten so für bessere Produktionsbedingungen, die zu einer immensen Steigerung des Ertrags führten.

Fazit

Der Genuss von Wein begleitete die Menschheit seit jeher und war in vielen Kulturen wesentlicher Bestandteil von Festen und religiösen Zeremonien. Dieser Artikel stellt einen kurzen Abriss dar und soll dem Leser einen groben Überblick über die Geschichte des Weins geben.

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