Fragt man allgemein nach dem Unterschied zwischen Rot- und Weißwein, ist die gängige Antwort oft die, dass Rotwein aus roten Trauben und Weißwein eben aus weißen Trauben hergestellt wird. Das ist jedoch nur teilweise richtig. Es zeigt sich, dass neben der verwendeten Traubensorte auch das Herstellungsverfahren eine wichtige Rolle bei der Unterscheidung beider Sorten spielt. Darum soll es in diesem kurzen Artikel gehen.
Herstellung Weißwein: Der Unterschied
Grundsätzlich werden bei der Herstellung von Weißwein helle, weiße Trauben, aber eben auch rote Trauben verwendet. Neben diesen beiden Traubenarten gibt es noch die blauen Trauben, die bei der Herstellung von Rotweinen zum Einsatz kommen. Wie bereits angesprochen spielt das Herstellungsverfahren eine wichtige Rolle bei der Unterscheidung beider Sorten. Dabei spricht man beim Weißwein von der sogenannten Mostgärung.
Die Trauben werden hierbei ausgepresst und von den Stielen entfernt. Schale und Kerne bleiben zurück und übrig bleibt der Most. Bei diesem findet anschließend ein Gärungsprozess statt, an dessen Ende der Wein das Endprodukt darstellt. Beim Weißwein findet also vereinfacht gesagt, der Gärungsprozess statt erst nachdem die Trauben gepresst und vollständig vom Rest der Pflanze getrennt wurden.
Herstellung Rotwein: Unterschied zum Weißwein
Beim Rotwein hingegen spricht man von einer sogenannten Maischegärung. Im Gegensatz zum Weißwein werden bei der Herstellung von Rotweinen die blauen Trauben mit ihrer Schale verwendet. Diese werden zunächst gemeinsam gequetscht und zerkleinert, was dafür sorgt, dass der in den Schalen der Trauben befindliche Farbstoff in die Flüssigkeit übergeht.
Das Gemisch wird für einige Zeit stehen gelassen und anschließend ausgepresst, sodass am Ende die Flüssigkeit übrig bleibt. Der entscheidende Unterschied besteht also darin, dass beim Rotwein die Trauben mit ihrer Schale zusammen gequetscht werden und die Gärung bereits in diesem Stadium stattfindet. Erst danach wird die Flüssigkeit vom Rest getrennt.
Sonderformen: Unterschiedliche Herstellungsprozesse
Neben diesen beiden Methoden gibt es noch eine dritte Möglichkeit Wein herzustellen. So ist es nämlich auch möglich die blauen Trauben, ähnlich wie es beim Weißwein der Fall ist, sofort auszupressen und anschließend gären zu lassen. Da in diesem Fall der Farbstoff der Schalen nicht in die Flüssigkeit übergehen konnte, entsteht bei diesem Verfahren ebenfalls ein Weißwein. Dieser Herstellungsprozess ist auch bekannt unter dem Namen ,,Blanc de Noire‘‘, was soviel heißt wie ,,Weißer aus Dunkeln‘‘.
Eine weitere Sorte Wein die sehr gerne getrunken wird ist der Roséwein. Bei diesem wird oft angenommen, dass er eine Mischung aus hellen und dunklen Trauben darstellt. Das ist aber nicht korrekt. Ein Roséwein wird genau wie ein Rotwein hergestellt. Jedoch wird der Prozess, bei dem der Farbstoff der Schalen in die Flüssigkeit übergeht, vorzeitig unterbrochen indem das Gemisch bereits frühzeitig ausgequetscht wird. Einen Roséwein kann man deshalb vereinfacht gesagt auch als kürzer gegorenen Rotwein bezeichnen.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass der Unterschied zwischen Rot- und Weißwein sowohl in der verwendeten Traubensorte , als auch im Herstellungsverfahren liegt.
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